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15 Schüler*innen des Campus Rütli reisten 2019 gemeinsam nach Israel und Palästina, um die Region, die Konflikte aber auch Projekte und Ansätze des friedlichen Zusammenlebens und Alltags kennenzulernen und besser zu verstehen. Nach einer sehr bewegenden Reise kam bei allen Beteiligten der Wunsch auf, sich gemeinsam weiter mit dem Thema auseinanderzusetzen. Zusammen mit dem Illustrator Mathis Eckelmann sowie den an der Reise beteiligten Pädagog*innen Mehmet Can und Jamina Diel wollten sie die Erfahrungen der Reise aufarbeiten und anderen Jugendlichen zugänglich machen. So entwickelte die Gruppe 2020 ein Comic, der die Geschichte der Schüler*innen Narges, Ranya und Heba zum Ausgangspunkt nimmt. Heba und Narges, die eine aus Syrien, die andere aus Afghanistan, brachten ihre eigenen Biografien und Perspektiven ein. Aus dem gemeinsamen Austausch der Schüler*innengruppe über prägende Begegnungen entwickelten sich in enger Zusammenarbeit mit dem Zeichner und den Pädagog*innen die Dialoge, Storyline und Entwürfe. Der Austauschprozess und die visuelle Umsetzung der Ideen der Schüler*innen waren zentrale Teile des Gruppenprozesses und haben während der COVID-19 Pandemie viel zum Zusammenhalt der Jugendlichen beigetragen.

Der Comic verbindet die Reiseeindrücke und zahlreichen Begegnungen vor Ort mit historischen und politischen Informationen über die Region und den Konflikt. Er thematisiert Antisemitismus und Rassismus und greift vielfältige Bezüge zwischen Israel, Palästina und der Lebenswelt Berliner Jugendlicher auf. Aus der Perspektive der beteiligten Schüler*innen lädt der Comic zum Austausch über verschiedene Zugänge, Erfahrungen und Lebenswelten ein und fördert die Anerkennung von Vielfalt sowie das demokratische Miteinander in Berlin.
Die Perspektive des Reiseberichts eröffnet einen persönlichen Blick abseits klischeebeladener Bilder über die dortigen Gesellschaften. Durch die intensive Arbeit am Comic sind die Jugendlichen zu Expert*innen geworden und stellen den Comic und damit ihr eigene Geschichte regelmäßig in verschiedenen Schulen und Jugendeinrichtungen vor.

Der Comic ist sowohl zum Download als auch in gedruckter Form erhältlich. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite: https://mehrals2seiten.de/

Projekt Informationen

Pädagogische Werkstatt Berlin

Pädagogische Werkstatt
im Stadtteilzentrum auf dem Campus Rütli - CR²
Rütlistraße 9, 12045 Berlin

https://mehrals2seiten.de/

Wir wollten ­­eine Verbindung schaffen, zwischen den persönlichen Eindrücken der Reisenden, ihren eigenen Erfahrungen und weitergehenden Informationen zum Land Israel, historisch wie auch politisch. Die Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli in Neukölln ist, genau wie der Stadtteil, ein multikultureller und vielfältiger Ort. Die Teilnehmer*innen der Reise bringen ihre eigenen Erfahrungen mit auf die Reise und sind gleichzeitig mit Erwartungshaltungen und Klischees konfrontiert, die vor dem Hintergrund ihrer Herkunft an sie herangetragen werden. Umso wichtiger fanden wir es, ihren eigenen Erzählungen einen Raum zu bieten, da wir der Meinung sind, dass diese Geschichten wert sind, erzählt zu werden, und anderen jungen Menschen als Anknüpfungspunkt dienen können.

Das Medium Comic eignet sich besonders für die pädagogischen Praxis, weil es einen vergleichsweise niedrigschwelligen Zugang zu komplexen Themen bietet, ohne inhaltlich zu vereinfachen. Im Gegensatz zu anderen Medien (z. B.Fotografien) ist bei gezeichneten Bildern der konstruierte Charakter des Abgebildeten offensichtlich. Das macht das Medium für die pädagogische Arbeit interessant, weil es zu einer Auseinandersetzung mit ikonografischen Bildern und klischeebehafteten Darstellungen einlädt. Konflikte im Allgemeinen und der Israel-Palästina-Konflikt im Besonderen produzieren Bilder, die häufig einseitig und polarisierend wirken. Auch deshalb soll die Publikation die subjektiven Eindrücke der Reise aufgreifen und damit auch einen Kontrast zu den Bildwelten bieten, mit denen junge Menschen heute aufwachsen.

In enger Zusammenarbeit mit den Schüler*innen entstand so über ein Jahr hinweg ein spannender Comic für Jugendliche und alle anderen Interessierten. Zunächst diskutierten die Schüler*innen ihre wichtigsten Erfahrungen der Reise. Am Ende entstanden hieraus sechs Kapitel, die die Protagonist*innen unter anderem in die Jerusalemer Altstadt, die Gedenkstätte Yad Vashem und zum Besuch einer israelisch-palästinensischen Friedensinitiative begleiten. Die Protagonist*innen lernen die Lebenswelten arabischer und jüdischer Jugendlicher kennen und erfahren dabei nicht nur über Besonderheiten sondern erleben mehr Gemeinsamkeiten, als sie gedacht hätten.

Durch Reflexionsfragen und Infoseiten kann der Comic von Lehrkräften direkt als Unterrichtsmaterial eingesetzt werden. Der Comic ist sowohl zum Download als auch in gedruckter Fassung erhältlich. Weitere Informationen und Stimmen zum Projekt finden sie auf der Webseite: https://mehrals2seiten.de/

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