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Und sie marschieren wieder …

Gewinnrunde

Tanztheaterstück frei nach der Romanvorlage „Die Welle“ von Morton Rhue.

Projekt Informationen

Tanzwerkstatt No Limit e.V.

Buschallee 87
13088 Berlin

Cirsten Behm

http://tanzwerkstatt-nolimit.de/

Wie entsteht Faschismus? Ein junger amerikanischer Lehrer entschließt sich zu einem ungewöhnlichen Experiment. Er möchte seinen Schülern beweisen, dass Anfälligkeit für faschistoides Denken und Handeln immer und überall vorhanden ist. Doch die Bewegung namens „Die Welle“, die er unter den Grundsätzen „Macht durch Disziplin!“, „Macht durch Gemeinschaft!“ und „Macht durch Handeln!“ gezielt zu Lehrzwecken auslöst, droht ihn und sein Vorhaben zu überrollen. Das Experiment gerät außer Kontrolle…

Ca. 30 Jugendliche unserer Einrichtung im Alter zwischen 14 und 17 Jahren waren fasziniert und aufgerüttelt von dem Experiment des Lehrers an einer amerikanischen High School, welches er 1967 initiierte.
Die jungen Mädchen hat das Thema nicht mehr losgelassen. In vielen Gesprächen haben sie versucht, das Verhalten der amerikanischen Schüler zu analysieren und schnell haben sich Vergleiche zu eigenen Verhaltensweisen aufgetan. Das Unvorstellbare, nämlich einer Massendynamik zu folgen, rückte manchmal doch näher als erwartet und immer wieder stellten sich neue Fragen.

Diese Thematik nahm die Tanzpädagogin Cirsten Behm auf. Gemeinsam wurden Ideen entwickelt, und mit Hilfe des modernen Ausdruckstanzes entstanden erste tänzerische Improvisationen zu verschiedenen Musiken, die Gefühle anders spürbar und erlebbar machten. Wir verdeutlichten die Gefahr im Heute mit den geschichtlichen Tatsachen von Damals (1933 – 1945). Anhand von Augenzeugenberichten ehemaliger Häftlinge im KZ-Mauthausen, wurde uns deutlich und brutal vor Augen geführt, wozu diese drei Propaganda-Parolen („Macht durch Disziplin“, „Macht durch Gemeinschaft“, „Macht durch Handeln“) führen können. Diese Aspekte und Erfahrungen ließen das Projekt zu dem anwachsen, was es heute darstellt. Wir wollten nicht nur uns selbst für diese Thematik immer wieder neu sensibilisieren, sondern auch deutlich und schonungslos in die Öffentlichkeit gehen.
In erster Linie möchten wir vor Schülern und jungen Erwachsenen auf latent bestehende Gefahren des Rechtsextremismus aufmerksam machen und nach den Aufführungen mit den Zuschauern aktiv in Gesprächsrunden Gedanken austauschen. Sei einigen Jahren treten wir ein- bis zweimal jährlich mit diesem Stück auf der Theaterbühne im FEZ auf, innerhalb von Schulvorstellungen. Wir richten uns im Besonderen an die Altersklasse ab 13 Jahre. Vor- oder nachbereitende Workshops in den Schulen bzw. bei uns im Tanzhaus bieten wir zusätzlich zu den Schulvorstellungen an.

Vielleicht können Tanz und Theater noch neue Türen in den Köpfen und Herzen öffnen?
Wir möchten es ausprobieren!

Die Tanzpädagogin Cirsten Behm und die Sozialpädagoginnen der Tanzwerkstatt No Limit möchten mit dem Projekt „Und sie marschieren wieder…“ mit den Jugendlichen einen künstlerisch-kreativen Weg gehen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich persönliche Einsichten zu verschaffen und damit ein besseres Verständnis für sich und „die Anderen“ zu entwickeln. Neben der schulischen Auseinandersetzung mit der Problematik des Rechtsextremismus im Geschichtsunterricht haben die Jugendlichen die Möglichkeit, persönliche Ansichten und Meinungen mit Hilfe anderer Ausdrucksmittel zu entwickeln und zu überdenken, bzw. zu vertiefen. Dazu gehören der Tanz, die kreative Gestaltung in Form von Modellieren, Malen, das Anfertigen von Kostümen, sowie das Selbstverfassen von Geschichten und Gedichten.

Durch die Präsentation des Projekts in der Öffentlichkeit, die die Jugendlichen an Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen selbst mitorganisieren,
und der anschließenden direkten Auseinandersetzung zwischen den Akteuren und den Zuschauern, können die Jugendlichen aktiv und verantwortungsbewusst auf das gesellschaftliche Leben Einfluss nehmen und einen künstlerischen Beitrag zur Gewaltprävention leisten.
Momentan wird das Tanzstück von der jetzt damit betreuten Tanzgruppe an eine jüngere Tanzgruppe weitervermittelt, so dass es auch in der Tanzwerkstatt stets neuen Raum für Auseinandersetzung mit dieser Thematik gibt.

 

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